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oder "Sing mei Sachse sing! " |
23.10.2005 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Vorbereitung bestand aus 3 Wochen Regeneration mit leichten Läufen, 3 Wochen Marathonvorbereitungsprogramm darunter einem Tempolauf, einem 10km Wettkampf (Anzinger Forstlauf am 3.Oktober), einem 35km und 30 km Lauf (ohne Endbeschleunigungen). Also absolutes Sparprogramm. So machte ich mir auch für Dresden keine Hoffnung auf die ersehnte Zeit unter 3h, sondern versuchte, das ganze locker zu nehmen und wenigsten die analysierten Fehler von Köln nicht zu wiederholen, die da waren:
Laut Höhenprofil sollte der Rundkurs, der beim Marathon 2mal zu durchlaufen war, eigentlich recht flach sein. Angemeldet hatte ich mich online erst am 11.Oktober um 0:13, also 13 Minuten nach dem Voranmeldeschluss, d.h. ich musste den Höchstsatz von 45€ berappen :-(. Ein Hotel habe ich noch schnell am Freitag Abend über www.hrs.de gebucht, nachdem ich alle Hotels von der Marathonhomepage ( www.dresden-marathon.de ) vergeblich abgeklappert hatte. Letztendlich erwischten wir noch ein Zimmer im „ Quintessenz Forum “-Hotel, ca. 3km vom Start entfernt. Angereist sind wir erst Samstag Mittag, in 4 Stunden erreichten wir per Auto von München aus am das Congress Center unweit von der Altstadt direkt an der Elbe gelegen. Leider waren immer nur die Messe und der offizielle Marathon-Parkplatz ausgeschrieben, so dass wir das Congress Center nicht gleich auf Anhieb gefunden haben. Dafür war die Parkplatzsuche kein Problem.
Ansonsten wollte wir uns gar nicht weiter auf der Messe aufhalten, sondern gleich noch einen kurzen Abstecher in die Dresdner Altstadt starten, da es Kerstins Premiere in Dresden war. Nochmals extra das Auto zu starten wäre eigentlich nicht nötig gewesen, da die Altstadtbequem zu Fuß zu erreichen gewesen wäre (ca.1km). Aber wie gesagt: Ich wollte ja meine Beine schonen. Über die Dresdner Sehenswürdigkeiten will ich mich jetzt nicht auslassen, denn das Dresden an sich eine Reise Wert ist (auch für mich als Kulturbanause) sollte bekannt sein: Zwinger, Frauenkirche, Semperoper, Elbe … Nach einer weiteren Nudelstärkung erreichten wir gegen 20:30 das Hotel (direkt auf dem Weg zurück zur Autobahn). „Zimmer“ ist allerdings untertrieben!! Es war ein großes, sehr gut ausgestattetes Appartement (2 Zimmer), das auch gehobenen Ansprüchen genügt und mit einem leckeren Frühstücksbuffet, das ich natürlich nicht wirklich voll auskosten konnte – aber der Kerstin hat's geschmeckt ;-) Sehr guter und netter Service - das ganze für 75€ - sehr zu empfehlen!! Einziger Nachteil: kein faules Fernsehen im Bett möglich – der war im Wohnraum :-).
Die Zeit bis zum Start nutzte ich wie üblich für 15minütiges lockeres Aufwärmen mit Steigerungen. Ich hatte einen Startplatz im ersten der 4 Startblöcke, in dem ich mich auch gleich ganz nach vorne schlich. Im Startblock selber ging es äußerst gesittet zu – keine Dränglerei, keine Stress. Es gab genügend Platz – da habe ich schon schlimmeres miterlebt. z.B. München!
Kurz vor dem Start wurden noch die Topläufer vorgestellt – der Countdown wurde runtergezählt – und pünktlich um 10 der Startschuss! Ich hielt mich ganz rechts und versuchte, mich nicht von den schnelleren, an mir vorbeiziehenden Leuten mitziehen zu lassen. Vor allem die 10KM-Starten zogen natürlich von Beginn an ein hohes Tempo an. Wie immer laufe ich den ersten KM relativ orientierungslos immer zwischen Hoffen und Bangen, dass man gleich das richtige Tempo erwischt. Zu Beginn ging es leicht bergauf über die Marienbrücke, an deren nördlichem Fuß die erste KM-Markierung eine 4:08 bei mir anzeigte. Also wieder mal a bisserl zu schnell. Bei KM 2 ging's auch schon wieder über die Elbe in Richtung Residenzschloss und Frauenkirche, vorbei am Zwinger: Natürlich der Platz mit den meisten Zuschauern. Schon früh säumten die ersten Trommler die Strecke. Und es lief gut – und eigentlich blieb's auch erstmal dabei. Nach km2 und 3 mit 4:09 konnte ich ab km4 meine 4:15 gut halten, hatte sogar noch Blicke für die Szenerie übrig. Allerdings war mein Puls ungewöhnlich hoch bei 92%. Bei KM 5 die erste Verpflegungsstation. Die Verpflegungs- und Trinkstation waren ausreichend, wenn auch etwas unregelmäßig. Aber in der Regel kamen bei 5 und 10ern Trinkstationen mit Wasser und Tee, bei 2,5 und 7,5 km-Marken immer Verpflegungsstationen (Wasser, Tee, Iso-Getränke und Cola ab KM20 zusätzlich Müsliriegel, Stollen und Bananen). Die Helfer machten Ihre Aufgabe an den Stationen im übrigen sehr gut und man hatte auch genügend Platz einen Becher zu greifen Der Elbe entlang wurde es ab km 3 etwas einsamer
- hier verließen
die 10er Leute die Marathonstrecke - aber nicht weniger schön.
Es war für Ende Oktober ungewöhnlich warm – und mir trieb es richtig den Schweiß auf die Stirn, trotz leichtem Achselshirt. Zuschauer gab's einige; allerdings im Vergleich relativ wenige mit Schildern und Transparenten. Auffällig waren die viele Cheerleadergruppen, die uns anfeuerten. Über die Fechterstraße „landeinwärts“ zum Großen Garten bei km 8. Dieser wurde teils umrundet, teils durchquert und bei km 14 wieder verlassen zurück Richtung Altstadt. Bei km 10 riss ich wie geplant mein erstes Squeezy auf. Und dies pushte zusätzlich. Ich unterhielt mich sogar angeregt mit Mitläufern, die ebenfalls auch 3h-Tempo unterwegs waren. Ich begann schon fast zu fliegen. Bei km 15 das zweite Squeezy. Bei km 17 überquertem wir die Elbe über die Carolabrücke. Und unter der Carolabrücke am nördlichen Elbufer entlang unten durch die Augustusbrücke. Auf der platzierte sich schon Kerstin für Schnappschüsse aus der Vogelperspektive, und auf der Brücke dann erzählte ich ihr freudestrahlend, wie viel besser mir es doch im Vergleich zu Köln ging! Während die Halbmarathonis weiter ins Ziel liefen, zweigten die Marathonis bei km 20 in die 2.Runde ein. Wenig später erreichten wir die Halbmarathondistanz. Wir trödelten wohl ein wenig, da der 3h-Tempoläufer zu uns aufschloss. Bei 1:29:54 hatten wir aber genau im Soll die Hälfte geschafft. Ich hing mich nun natürlich an der 3h-Läufer im orangen Shirt. Allerdings fiel es mir bald ziemlich schwer ihm zu folgen. Die Luft wurde immer knapper und ich begann meine Beine zu spüren. Ich erklärte das mich einem etwas zu hohem Tempo des „Hasen“. Allerdings war dem nicht so. Meine Beine wollten einfach nicht mehr so. Ich wurde immer langsamer und konnte der Gruppe bald nicht mehr folgen. Zuerst 10, dann 20 und schon bald 100m lagen zwischen der 3h Gruppe und mir. Meine Zeiten waren entsprechend: 4:24, 4:31, 4:36,4:43. Spätesten bei km 27 war mir klar: Oh, je, das werden noch lange 15km!!
Bei km 35 und 41 wartete schon jeweils Kerstin auf mich. Sie lief jeweils a bisserl mit mit mir, versuchte mich aufzumuntern aber ich wollte eigentlich nur noch irgendwie ins Ziel. Ab und zu überholten mich noch ein paar Läufer. So die letzten Minuten wurde mir a bisserl schlecht - ich hatte es mit dem Essen wohl etwas übertrieben. Nach 3:10 hatte ich es endlich geschafft. Im Ziel gab's gleich ne Urkunde und eine Plane. Dazu wieder alle Getränke und Fressalien, zusätzlich Bier und Red Bull.
Insgesamt hat mir der Marathon sehr gut gefallen. Die Strecke war flach, dass man die Schleife zweimal durchlaufen musste fand ich nicht so langweilig. Preislich liegt der Marathon im unteren Bereich, die T-Shirts fand ich jetzt nicht so toll. Die Messe hat mich nicht so interessiert, da ich wirklich nichts brauchte. Zuschauer- und musikmäßig gäb's noch Steigerungspotential. So kann ich mir gut vorstellen, dass ich Dresden vielleicht irgendwann noch einmal in mein Programm aufnehme – vielleicht dann nur als Halbmarathon :-) Wie geht' weiter? Kerstin und ich haben uns schon für die Ismaninger Winterlaufserie angemeldet. Zu ihr zählen drei Läufe über 12,8 16,8 und 21,1 km verteilt über den Winter.
Zur Strecke
Wer Lust hat,darf mir auch was ins Weitere Fotos:
AuswertungenMein Puls mit Zwischenzeiten in min/km (je niedriger desto gut) Hier noch meine aufgezeichneten Zwischenzeiten (je niedriger desto gut). Hier die Abweichung von der 3:10:00-Marschtabelle (negativer Wert entspricht Vorsprung). Hier ein Überblick meines Trainingsaufwandes.In grün die km jedes Laufes, in rot der Durchschnittspuls der Einheit und in blau das Durchschnittstempo der Einheit Zu guter letzt möchte ich wie immer meinen aktuellen Ausrüstern für deren Unterstützung recht herzlich danken. |