14.09.2003

Stadtlauf Neumarkt 2003

oder

"Knapp vorbei is ned wirklich danem"

 

 

Nur 4 Wochen nach dem Geiselhöringer Lu-Lauf war der Neumarkter Stadtlauf der letzte große Test vor dem in knapp einen Monat statt findenden Münchner Medienmarathon. Auf diesen Volkslauf aufmerksam wurde ich durch einen Flyer, der nach dem Regensburger Halbmarathon auf meiner Windschutzscheibe eingeklemmt war. Außerdem ist der Zeitpunkt, also genau 4 Wochen vor dem ersehnten großen ganzen Marathon, wohl ideal, wie man den so vielen Vorbeiretungstrainingsplänen entnehmen kann.

Das Motto des Laufes war "Leben spenden". So kam bestimmt ein ein Teil der Startgebühr als Erlös der DKMS, der Deutsche Knochenmarkspenderdatei, zu Gute. Da zahlte man auch gerne die 20€ Startgebühr.


Die Vorbereitung
. Seit dem Geiselhöringer Halbmarathon war ja nicht viel Zeit vergangen. Das Training bestand nach der ersten Ruhewoche Dienstags aus schnellen Intervallen auf der Bahn (5x1200m, 8x600m), Mittwochs aus lockerem und Donnerstags aus mittlerem Dauerlauf. Am Wochenende waren Sonntags zwei lange Läufe (31 und 35 km), Samstags ein Tempodauerlauf und noch ein 10km Test auf der Bahn angesagt. Mitlerweile Mitglied beim LLC Marathon Regensburg trainiere ich unter Anleitung vom Reichl Udo Dienstags und Donnerstags in der Leistungsgruppe (hoho) mit, was mir wirklich viel Spaß macht. Während ich bisher ja bis auf meinen Kontakt zum Toni vom WSV Schönsee ein Einzelgänger war, ist es schon angenehmer und noch motivierender in der Gruppe zu trainieren, v.a wenn ein Trainer das Sagen hat, der die Leute richtig einschätzen kann. Ich liege zwar eher am Ende der Leistungsstärke in der Gruppe, aber es finden sich immer Leute die das gleiche Pensum bei ähnlicher Intensität zu absolvieren haben (Foto: LLC-ler; mit der Hand an Auto: Udo).

Einige meiner Trainingskollegen, der Kohl Herman und Wedekind Daniel, nahmen sich für den Neumarkter Halbmarathon eine Zeit von erstmals unter 1,30:00 vor. Im Taining konnte ich auf der Bahn zwar gut mithalten, aber diese Zeit schien mir doch a bisserl schnell, wenn man bedenkt, dass ich vor gut 3 Wochen ja erst Bestzeit mit 1,33:23 gelaufen bin, also einen Schnitt von 4:25. 1,30:00 bedeutet einen Schnitt von 4:15, gerade der Schnitt meines bis dato besten 10km-Testlaufs.

Aber gejuckt hat es mich schon, weswegen ich auch letzte Woche noch einen 10km-Testlauf probiert habe und den mit 41:38 min noch gerade im 4:10er Schnitt geschafft habe. Gut, ich kam erst eine Stunde zuvor aus einem Mini-Urlaub aus Prag zurück, wo ich auch nicht unbedingt so relaxen konnte, aber einen 4:15er Schnitt über 21,1 km? Nein, das traute ich mir nicht wirklich zu..

Die Anreise. Endlich konnte mich seit Pentling wieder mit Kerstin wieder mal meine Freundin begleiten, die ich gleich mal als rasende Fotografin engagiert hatte. Zusammen mit den anderen LLC-lern ging es mit dem vereinseigenen Bus punkt 8 Uhr weg - Treffpunkt städtisches Sportgelände Weinweg. Ankunft in Neumarkt 8.45, gerade rechtzeitig, um die Startunterlagen abzuholen. Schon auf dem Weg zur Ausgabe ging es vorbei an Start und Ziel, wo sich schon hunderete Zuschauer, Läufer, "Stadionsprecher" und Musik einfanden. Auch für Toilettenhäuschen war gesorgt. Ohne große Wartezeiten bekam man eine dicke Tüte mit Startnummer, dem Zeitmessungschip, einer High-Tech-Alu-Trinkflasche und Schleckereien wie Traubenzucker und Gummibärchen (Foto:Horst, Manuela, Ich).

Vor dem Start. Der Chip hatte es für einige in sich. Es wurde aus Kostengründen nicht der mittlerweile Standard gewordene ChampionChip, sondern der Transponder der Firma Sportronic verwendet. Diesen richtig zu montieren brachte doch einige in Verlegenheit (Fotos: Ich & Manuela)!

Aber waren erstmals diese Schwierigkeiten überwunden konnte dem Start eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Insgesamt standen 3 Wettbewerbe auf dem Programm: 3300m Jugendwettberb (Start 9.58 Uhr), Viertel- und Halbmarathon (Start 10.00Uhr). Die offizielle Teilnehmerzahl betrug 2160, wobei etwas mehr Viertel- als Halbmarathonis antraten. Wie immer kurz vor dem Start ein Angstbieserl auf dem Dixie-Klo. Etwas Anstehen in der Schlange war aber von Nöten. Viele Ordner passten auf, dass sich auch jeder in seinem Startblock richtig einfand - Schummeln war nicht erlaubt (was ich nach meinen Erfahrungen vom Regensburg-Marathon auch richtig finde!). Im Startblock A traf ich dann auch noch rechtzeitig die LLC-ler Horst (bekannt aus Geiselhöring), und meine eventuellen Pacemaker Hermann und Daniel (H&D).


Der Lauf.
Um 9.56 gab's noch Grußworte der Bürgermeisters, der selber auf den 10,5km startete, Punkt 9.58 erfolgte der Start des Jugendlaufs und um 10.01 der des großen Feldes. Los ging's ohne Rempeln und Staus - sehr angenehm. Der 10,5 km-Rundkurs sollte sich als sehr abwechslungsreich erweisen. Hauptsächlich geteert, aber auch mir sandigem, wiesigem, kopfpflastrigem und etwas steinigem Untergrund. Viele Kurven und mit z.T. sowohl langezogenen als auch kurzen heftigen Anstiegen. Das ganze war 2mal zu durchlaufen.

(Foto: Der Start) Erste Zwischenzeit 4:08. Oh, zu schnell, das merkten wohl auch H&D und bremsten ein bisschen. Zweiter Kilometer 4.23 - zu langsam. Dritter: 4.12. So langsam pendelte man sich ein. Ich hatte zu dieser Zeit Zeit schon ca. einen Rückstand von vielleicht 70m auf H&D, schneller wollte ich auch gar nicht laufen, v.a. wenn ich auf meinen Puls schaute: 165! Das kam mir erschreckend viel vor bei einem Hmax von 185. Ich hatte aber keinen Vergleichswert, weil es das erste mal, dass ich mit Puls lief. Ab km 3,5 ging's mir erst einmal nicht mehr so gut: Seitenstechen und meine Schienbeine und Füße taten weh. Verdammt, dachte ich, bestimmt liegt es an den Schuhen. Ich hatte seit Juni immer noch die selben Schuhe, sowohl auf der Bahn, auf Teer, Wald, Wettkampf und Training. Hätte ich mir doch mehr Paare gekauft. Aber half nichts!


Nach km 5 waren die Schmerzen auch weitesgehend vorbei - das leichte Seitenstechen kam ab und zu wieder. km 5,5 erste Versorgungsstation. H&D waren nun wohl schon 100m weg und auch der 1,30:00 "Brems- und Ziehläufer" mit grellem grünen T-Shirt und großem Luftballon umgebunden zog an mir vorbei. Ich war zu der Zeit etwa 13 Sekunden über der 1,30:00 Pace. Aber ich ließ mich dadurch nicht entnerven, meine Ziel lautete ja auch 1,31:30.(Foto: Start des 3300m Jugendlaufs)

Die km vergingen, der Puls stieg, aber ich fühlte mich noch fit. Bei km 8 stand Udo mit seinem schlauen Notizbuch und notierte sich die Zeiten seiner Läufer. Wenig später traf man auf eine stimmungsvolle, bunt gekleidete Trommlertruppe. Wie man überhaupt sagen muss dass die Unterstützung der Zuschauer vorbildich war. An allen Ecken standen sie und applaudierten. Angeblich sollen es 15 000 (!!) gewesen sein - echt klasse! Nach km 9 eine kleine Schleife auch der mir der Feldmaier Karl schon entgegenkam - ein alter Haudegen (AK 55), der am Ende bei 1,29:55 landen sollte. Langsam pirschte ich mich an H&D ran. Es ging wieder etwas mehr bergab und ich konnte ein bisschen Zeit gutmachen. Und tatsächlich hatte ich sie bei Start/Ziel eingeholt und wir überquerten gemeinsam die Zeillinie bei 45:00,8 min - wenn das kein Timing war. DA war auch wieder Udo am Straßenrand - wie der das nur machte?! (Foto: Ich beim überqueren der Ziellinie nach der ersten Runde)

Nun dachte ich eigentlich wie könnten den Rest Seite an Seite laufen, aber Herman war plötzlich weg und Daniel geriet etwas in Rückstand, leider. Wie sich später herausstellen sollte, bekam Herman Schwierigkeiten mit dem Transponder, der ihm regelmäßig das Blut abschnürte. Insgesamt musste er 3mal kurze Pausen machen.

Auf der 2. Teilstrecke versuchte ich natürlich, das Tempo zu halten, was mir aber nicht immer gelang. 2mal hatte ich Zeiten über 4:20 - sicher war auch Unkonzentriertheit dabei. 2 km vor dem Zeil war ich ca. 30 Sekunden hinter der 1,30-Richtlinie - ich beschleunigte nochmal das Tempo. Die langgezogene Maximilianstraße mit dem Kopfsteinpflaster, hunderten von applaudierenden Zuschauern, darunter auch Udo, der mich beim Vorbeilaufen nochmal anfeuerte. Das Zieltransparent in Sichtweite - die Uhr zeigt 1,29:18. Augen zu und durch zum Endspurt, Puls bei 182! Hände hochgerissen im Ziel - ein Blitzlich des Fotografen - Zeit gestoppt: 1,30:08 - oh,Sch..., knapp vorbei!

Sicher - anfangs hab ich mich schon an die Stirn gelangt und gedacht: also die 8 Sekunden wären wohl auch noch drin gewesen. Aber insgesamt war ich mehr als zufrieden mit dieser Leistung. Die 1,30 waren für mich vor kurzen noch unerreichbar - eine andere Liga. 1,31:30 war das Ziel, und darum zwar "knapp vorbei, aber doch nicht danem". Im nachhinein bin ich sogar noch ganz froh, denn damit ist die Mptivation für den nächten HM-Wettkampf da und das Ziel klar defniniert!

Im Zielraum kamen auch gleich H&D, die mit 1,30:26 bzw. 1,30:47 auch neue persönliche Bestzeiten aufstellten - glaube ich jedenfalls. Verpflegung war in rauhen Mengen da, von Wasser über Iso-Getränke, Cola, Bananen, Orangen, Äpfel, Kuchen Kekse, Massagen... Dann sah ich auch wieder Kerstin durch das Absperrgitter. Sie hatte sich während des Rennen eines tollen Platz zum Fotografieren direkt am Ziel erkämpft, aber leider viel der Akku schon bald aus - Sch... Und so konnte sie ab Hälfte des Rennens keine Fotos mehr machen.

Man fand die anderen im Zielbereich, traf sich am Bus, ging Duschen, dann große Siegerehrung, die sich trotz zwischenzeitlich anders lautender Auskunft leider (ein kleiner Negativpunkt der Veranstaltung) etwas hinzog. Im "Startepack" ist auch noch ein Gutschein für das städtische Freibad (zum Duschen) dabei. Für Verpflegung ist wirklich reichlich gesorgt: Viele Stände von Crepés über Kuchen bis zu Pizza findet man vor der Bühne mit der Sigerehrung. Als Rahmenprogramm finden einige Vorführungen lokaler Tanzgruppen und nebenbei noch 2 Bambiniläufe statt.

Ansonsten Kompliment an die Veranstalter. Alles war gut organisiert. Einzige Verbesserungsvorshläge sollen sein, die Duschen besser auszuschildern und die Bananen nicht zu halbieren, denn dann schauen sie nicht mehr so appetitlich aus, wenn sie an der Luft etwas anbräunen ;-).

 

 

So, und nun geht's dem großen Ziel - meinem ersten Marathon (12.Oktober in München) entgegen!

Die offiziellen Ergebnislisten findet man unter der offiziellen Homepage. Hier die Ergebnislisten über

Auf den folgenden Tabellen findest Du die Platzierungen der LLC-Läufer.

10,5 km
Name AK Platz AK Platz gesamt M/W Zeit
Gessner, Carola W30 31 251 01:03:58.21
Härteis, Rita W35 1 3 00:43:13.84
Forster-Gress, Cornelia W35 8 26 00:50:43.79
Griesbeck, Gottfried M50 2 59 00:44:05.06
Griesbeck, Irmgard W55 1 31 00:50:59.24

 

21,1 km
Name AK Platz AK Platz gesamt M/W Zeit
Sollinger, Martin M 6 33 01:22:33.30
Fronek, Manuela F 3 9 01:36:18.64
Sollinger, Kerstin F 5 15 01:39:14.11
Alkofer, Elisabeth F 13 52 01:51:40.74
Breu, Christian M30 21 110 01:30:08.49
Luksch, Christian M35 42 161 01:32:45.81
Soder, Monika W35 2 11 01:38:06.14
Schambeck, Nelly W35 5 21 01:42:27.23
Fuchs, Sonja W35 11 34 01:47:35.30
Schemm, Helmut M40 15 83 01:27:38.83
Kohl, Hermann M40 24 113 01:30:26.23
Wedekind, Daniel M40 31 125 01:30:47.86
Hofmockel, Horst M40 62 238 01:36:48.49
Fuss, Doris W40 2 17 01:40:15.60
Hübl, Helene W40 4 25 01:44:10.40
Zweck, Michaela W40 6 28 01:45:18.78
Wiesböck, Martina W40 12 67 01:55:00.07
Scheidler, Paul M45 29 220 01:36:11.82
Schmid, Bernhard M45 39 293 01:39:26.94
Kaiser, Dietmar M45 62 479 01:49:00.65
Pfauser, Inge W55 1 8 01:36:05.54
Feldmeier, Karl M55 1 96 01:29:04.80

Wer Lust hat, darf mir auch was ins Gästebuch schreiben

Weitere Fotos:

Kerstin

Start/Ziel-Bereich

Startnummerausgabe Startnummer anbringen Beim Start Mit Horst im Startblock
Sieger des Jugendlaufes
Im Zielraum
Trommler im Zielbereich
A Vogerl
Die schwarz-gelben Trommler (normal bei km8)

Mein Puls mit Zwischenzwieten min/km (je niedriger desto gut)

Hier noch meine aufgezeichneten Zwischenzeiten (je niedriger desto gut).

Hier die Abweichung von der 1,30-Marschtabelle (je höher desto gut).

    Zu guter letzt möchte ich wie immer meinen aktuellen Ausrüstern

    ,, , ,
    , und neu

    für deren Unterstützung recht herzlich danken.