Pentlinger Halbmarathon 2003

04.05.2003

Als Vorbereitung auf den in vier Wochen statt findenden Regensburger Stadtmarathon passte der zum Pentlinger Halbmarathon als Überprüfung der Fitness gerade in den Trainingsplan. Eigentlich habe ich mich erst zwei Tage, also am Freitag, auf Hinweis in einem Rundmail der Uni vor dem Event entschlossen, mitzumachen, weshalb ich ohne weitere Einzelheiten zu wissen Sonntag früh Richtung Pentling fuhr, in der Hoffnung, wegweisenden Schildern zu begegnen. Richtung Zentrum abbiegend, vorbei am REAL-Markt, erblickte ich zwei weitere Teilnehmer in deren Vorbereitung,die mir Gott sei Dank weiter helfen konnten. Aber ich war nicht der einzig Kurzentschlossene, wie sich herausstellte. Ca. 50% des gesamten Teilnehmerfeldes (also etwa 160 der 320 Teilnehmer) meldeten sich erst kurz vor Start unbürokratisch an (mit 13€ Organisationsbeitrag eigentlich günstig). Wie man überhaupt sagen muss, dass die ganze Veranstaltung ein angenehm familiäres Flair hatte. Der zum 13. mal ausgetragene Pentlinger Halbmarathon war zugleich die Oberpfalzmeisterschaften und wurde vom Leichtathletik-Club Pentling e.V. in der LG Domspitzmilch Regensburg organisiert (siehe Ausschreibung). Die "flache Pendelstrecke zwischen Großprüfening (Eisenbahnbrücke Wende 1) und Oberndorf (Sportplatz Wende 2) zieht sich durch reizvolles Landschaftsschutzgebiet entlang der Donau". Naja, flach ist relativ. Im Vergleich zum Regensburger Halbmarathon musste im zweiten Teilstück jeweils ein langgezogener "Berg" zwischen Pentling und Oberndorf überwunden werden. Start/Ziel beim Ausflugslokal "Walba" war praktisch in der Mitte, nach Osten zog sich die erste Schleife, dann durchquerte man wieder Start/Ziel, Richtung Westen das besagte anspruchsvollere Teilstück und wieder zurück.

Die Temperaturen lagen schon in der Früh bei sommerlich-warmen geschätzten 20 Grad - mit steigender Tendenz. Zum Glück lag die erste Streckenhälfte komplett im Schatten - die "Bergbesteigung" sollte sich allerdings sonnig gestalten. Als Zielvorgabe stellte ich an mich aufgrund meiner letzten Trainingsergebnisse ein hoch gestecktes Ziel von 1:38,00 h, was einen Schnitt von 4:40 pro Kilometer bedeutet. Im Training war dies der Schnitt mit dem ich regelmäßig gerade meine 10,5 km Trainingsstreckke absolvierte. Also für diese lange Distanz ein für mich schon gewagtes Unterfangen.
Von Ziel aus, wo die Registrierung statt fand, musste man noch ca. 600m auf eben diesen besagten Hügel zum Start. Pünktlich um 9:00 ging es los, mit Handmessung - ohne Chip, d.h. wer weiter hinten startete verlor schon mal ein paar Sekunden. Da das Starterfeld jedoch klein war, ging ich vielleicht etwa 5 Sekunden nach den ersten über die Startlinie. Nach den üblichen kleinen Rangeleien und Überholmanövern versuchte ich gleich mein gewohntes Tempo aufzunehmen. An der ersten Markierung zeigte meine Uhr auch schon exakt 4:40min an. Das nennt man Tempogefühl! Eigentlich sollte man ja langsamer beginnen... Mir gelang es diese Pace auch über die erste Schleife zu halten und so zog ich, mittlerweile wieder an Start/Ziel angekommen, mit ca. 20 Sekunden Vorsprung auf meine Zeitvorgabe auf den nun anstrengenderen, da sonnigen und steileren 2. Abschnitt. Die Folge war, dass ich meine Tempo nicht ganz halten konnte und beim 2. Berganstieg nach ca. 17 km einen Rückstand von 20 Sekunden aufwies. Damit begann der härteste Teil. Auch wenn es lächerlich klingen mag, aber am meisten regte es mich auf, meine Zwischenzeiten auszurechnen, um zu wissen, ob ich noch im Soll liege! Anfangs noch relativ einfach zu bewerkstelligen, nahm es immer mehr Zeit in Anspruch bei jeder Kilometermarke zu rechnen: Kilometer * 4,40min. Ab km13 ein echte Herausforderung :-) Als sich wieder mal die Sinnfrage nach dem ganzen stellte spürte man die motivierenden Anfeuerungsrufe der Zuschauer und ich biss nochmal auf die Zähne. Ein richtiger Endspurt gelang mir zwar nicht, aber das Ziel schon von weitem im Visier konnte ich die letzten Kilometer nochmal powern und überquerte nach eigen gemessenen 1:37,24 die Ziellinie. Die offizielle Handmessung bestätigte diese Zeit. Eine Wahnsinnszeit mit der ich meine bisherige (einzige) Bestzeit aus dem letzten Jahr um über 5 Minuten pulverisierte.

Dem ganzen Spektakel folgte ein genütliches Beisammensein an der Ausflugsgaststädte "Walba" bei Start/Ziel. Die ersten 8 jeder Altersklasse wurden bei der Siegerehrung prämiert. Leider fiel ich schon in die AK 30, womit ich mit meiner Zeit mit gerade 6 Sekunden Rückstand auf den 8. den 9. Platz belegte. In der AK 25 wär's Platz 6 gewesen :-). Regionen in denen ich es nie zu Träumen wagte vorzudringen. Insgesamt heimste ich den 100. Platz unter 296 Finishern ein, was bei meiner Endzeit im Vergleich zum Regensburger Marathon 2002 schon zeigte, dass sich das Starterfeld auf einem ziemlich hohen Niveau bewegte.

Weiterer Bericht von der LG Regensburg.