Als
Vorbereitung auf den in vier
Wochen statt findenden Regensburger Stadtmarathon passte der zum
Pentlinger Halbmarathon als Überprüfung der Fitness gerade
in den Trainingsplan. Eigentlich habe ich mich erst zwei Tage, also
am Freitag, auf Hinweis in einem Rundmail der Uni vor dem Event entschlossen,
mitzumachen, weshalb ich ohne weitere Einzelheiten zu wissen Sonntag
früh Richtung Pentling fuhr, in der Hoffnung, wegweisenden Schildern
zu begegnen. Richtung Zentrum abbiegend, vorbei am REAL-Markt, erblickte
ich zwei weitere Teilnehmer in deren Vorbereitung,die mir Gott sei Dank
weiter helfen konnten. Aber ich war nicht der einzig Kurzentschlossene,
wie sich herausstellte. Ca. 50% des gesamten Teilnehmerfeldes (also
etwa 160 der 320 Teilnehmer) meldeten sich erst kurz vor Start unbürokratisch
an (mit 13€ Organisationsbeitrag eigentlich günstig). Wie
man überhaupt sagen muss, dass die ganze Veranstaltung ein angenehm
familiäres Flair hatte. Der zum 13. mal ausgetragene Pentlinger
Halbmarathon war zugleich die Oberpfalzmeisterschaften und wurde vom
Leichtathletik-Club Pentling e.V. in der LG Domspitzmilch Regensburg
organisiert (siehe Ausschreibung).
Die "flache Pendelstrecke zwischen Großprüfening (Eisenbahnbrücke
Wende 1) und Oberndorf (Sportplatz Wende 2) zieht sich durch reizvolles
Landschaftsschutzgebiet entlang der Donau". Naja, flach ist relativ.
Im Vergleich zum Regensburger Halbmarathon musste im zweiten Teilstück
jeweils ein langgezogener "Berg" zwischen Pentling und Oberndorf
überwunden werden. Start/Ziel beim Ausflugslokal "Walba"
war praktisch in der Mitte, nach Osten zog sich die erste Schleife,
dann durchquerte man wieder Start/Ziel, Richtung Westen das besagte
anspruchsvollere Teilstück und wieder zurück.
Die
Temperaturen lagen schon in der Früh bei sommerlich-warmen geschätzten
20 Grad - mit steigender Tendenz. Zum Glück lag die erste Streckenhälfte
komplett im Schatten - die "Bergbesteigung" sollte sich allerdings
sonnig gestalten. Als Zielvorgabe stellte ich an mich aufgrund meiner
letzten Trainingsergebnisse ein hoch gestecktes Ziel von 1:38,00 h,
was einen Schnitt von 4:40 pro Kilometer bedeutet. Im Training war dies
der Schnitt mit dem ich regelmäßig gerade meine 10,5 km Trainingsstreckke
absolvierte. Also für diese lange Distanz ein für mich schon
gewagtes Unterfangen.
Von Ziel aus, wo die Registrierung statt fand, musste man noch ca. 600m
auf eben diesen besagten Hügel zum Start. Pünktlich um 9:00
ging es los, mit Handmessung - ohne Chip, d.h. wer weiter hinten startete
verlor schon mal ein paar Sekunden. Da das Starterfeld jedoch klein
war, ging ich vielleicht etwa 5 Sekunden nach den ersten über die
Startlinie. Nach den üblichen kleinen Rangeleien und Überholmanövern
versuchte ich gleich mein gewohntes Tempo aufzunehmen. An der ersten
Markierung zeigte meine Uhr auch schon exakt 4:40min an. Das nennt man
Tempogefühl! Eigentlich sollte man ja langsamer beginnen... Mir
gelang es diese Pace auch über die erste Schleife zu halten und
so zog ich, mittlerweile wieder an Start/Ziel angekommen, mit ca. 20
Sekunden Vorsprung auf meine Zeitvorgabe auf den nun anstrengenderen,
da sonnigen und steileren 2. Abschnitt. Die Folge war, dass ich meine
Tempo nicht ganz halten konnte und beim 2. Berganstieg nach ca. 17 km
einen Rückstand von 20 Sekunden aufwies. Damit begann der härteste
Teil. Auch wenn es lächerlich klingen mag, aber am meisten regte
es mich auf, meine Zwischenzeiten auszurechnen, um zu wissen, ob ich
noch im Soll liege! Anfangs noch relativ einfach zu bewerkstelligen,
nahm es immer mehr Zeit in Anspruch bei jeder Kilometermarke zu rechnen:
Kilometer * 4,40min. Ab km13 ein echte Herausforderung :-) Als sich
wieder mal die Sinnfrage nach dem ganzen stellte spürte man die
motivierenden Anfeuerungsrufe der Zuschauer und ich biss nochmal auf
die Zähne. Ein richtiger Endspurt gelang mir zwar nicht, aber das
Ziel schon von weitem im Visier konnte ich die letzten Kilometer nochmal
powern und überquerte nach eigen gemessenen 1:37,24 die Ziellinie.
Die offizielle Handmessung bestätigte diese Zeit.
Eine Wahnsinnszeit mit der ich meine bisherige (einzige) Bestzeit aus
dem letzten Jahr um über 5 Minuten pulverisierte.
Dem
ganzen Spektakel folgte ein genütliches Beisammensein an der Ausflugsgaststädte
"Walba" bei Start/Ziel. Die ersten 8 jeder Altersklasse wurden
bei der Siegerehrung prämiert. Leider fiel ich schon in die AK
30, womit ich mit meiner Zeit mit gerade 6 Sekunden Rückstand auf
den 8. den 9. Platz belegte. In der AK 25 wär's Platz 6 gewesen
:-). Regionen in denen ich es nie zu Träumen wagte vorzudringen.
Insgesamt heimste ich den 100. Platz unter 296 Finishern ein, was bei
meiner Endzeit im Vergleich zum Regensburger
Marathon 2002 schon zeigte, dass sich das Starterfeld auf einem
ziemlich hohen Niveau bewegte.
Weiterer Bericht
von der LG Regensburg.